(25.12.2022) Lange Zeit war es, aufgrund der immer noch das Weltgeschehen beeinträchtigenden Covid-19 Pandemie, nicht sicher ob unsere geplante Begegnungsreise mit dem CGC stattfinden würde. Umso größer war die Freude, dass wir am 4 Juli 2022 eine kleine Gruppe von 5 Frauen aus dem CGC am Flughafen in Frankfurt begrüßen konnten. Mit Rajani, Diviya, Kajiana, Bhavani und Laxmi, konnten wir fünf von ursprünglich acht eingeladenen Frauen, für die nächsten vier Wochen in Mosbach willkommen heißen.
Wie bereits beim letzten Austausch fünf Jahre zuvor, war die Johannes-Diakonie Mosbach Partner des Austausches, sodass die fünf Frauen in der Johannesberg Schule leben und hospitieren konnten. Dort wurden Gottesdienste mitgestaltet, der Schulalltag kennengelernt, getanzt, gesungen, gelacht und sich fachlich ausgetauscht.
Auch abseits des Alltages der Johannes Diakonie war die Gruppe viel unterwegs, so wurden zum Antikmarkt Mosbach vor dem Weltladen Henna Tattoos gemalt und Lieder gesungen. Um uns in Deutschland über die Arbeit in Indien zu Informieren, konnte man die Gruppe bei verschiedenen Veranstaltungen sehen, wie sie mehrere beeindruckende Theaterstücke aufführten. Neben der Arbeit des CGC, mit Menschen mit Behinderungen, den Vorurteilen diesen gegenüber, aber auch den Vorurteilen gegen über den Versprechungen von NGOs, wurde in den Theaterstücken auch die Auswirkungen der Corona Pandemie gezeigt. Unvergessen bleiben die Bilder der Wanderarbeiter*innen, die verzweifelt versuchten zurück in ihre Dörfer zu kommen, da sie keine Anstellung mehr bekamen. Viele von ihnen hatten tagelang auf den Reisen nichts zu Essen oder zu trinken, wodurch viele auf dem Weg verstarben. Auch hier hat das CGC versucht zu helfen, es wurden Nahrung und Getränke verteilt, Aufklärung über die Pandemie betrieben, aber auch die Toten begraben.
Auf Wunsch der Teilnehmerinnen des Austausches wurde an einem Tag die Geschichte Deutschlands für diese begreifbarer gemacht. So wurde auch das Leben von Menschen mit Behinderungen im dritten Reich thematisiert. Gemeinsam wurde der „Maria-Zeitler-Pfad“ auf dem Gelände der Johannes-Diakonie begangen, wobei durch Pfr. R. Lallathin die Bedeutung des Pfades erläutert wurde. Auch wurde gemeinsam das Mahnmal der Judenverfolgung in Neckarzimmern besucht und auf die Situation dieser im dritten Reich besprochen. Trotz der Schwere des Themas, war es allen Beteiligten wichtig, dieses während der Reise besprochen zu haben.
Aber auch touristisch konnte die Gruppe auf ihrem Besuch hier einiges erleben. So konnte man die Gruppe immer mal wieder an unterschiedlichen Ecken des Neckar-Odenwald-Kreises sehen. Unter anderem wurden das Musikfestival Winneweh besucht, die Burgen der Umgebung erkundet oder einfach nur durch das Mosbacher Städtle flaniert. Ebenso konnte die Gruppe auf dem Fährfest in Neckarhäuserhof angetroffen werden. Höhepunkt der Reise war ein Ausflug in den Schwarzwald, mit einer Übernachtung in Bühl und einem fantastischen Ausblick über die Rheinebene von der Herta-Hütte aus. Auf der Rückreise durfte die Gruppe einen Imker besuchen, lernen wie Honig gewonnen wird und diesen auch direkt verkosten. Auch ein kleiner Abstecher nach Frankreich, war Teil der Reise.
Nach zahllosen Terminen und Gesprächen, dafür aber mit vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen im Gepäck, konnte die Gruppe am 1. August die Reise zurück nach Hyderabad antreten, wo sie das Erlebte in die eigene Arbeit einfließen lassen wollen. Nachfolgend noch ein paar Bilder von der gemeinsamen Reise: